Bericht in der Badischen Zeitung vom 29.10.04 - von Berhard Birlin

Naturschutz steht an erster Stelle

52 angehende Angler beim Vorbereitungskurs des Landesfischereiverbands

am Sendbachweiher

SCHWÖRSTADT (bi). Obwohl die Angelsaison seit einem Monat vorüber ist, herrscht am Anglerheim des Fischervereins Schwörstadt noch reges Treiben. Dort läuft mit großer Resonanz unter Leitung von Bernhard Fehlow, dem Referenten für Ausbildung des Landesfischerei-verbandes Baden, ein Kurs für die Mitte November anstehende staatliche Fischereiprüfung.

Das Angeln und Fischen steht in der Region am Hochrhein und im Wiesental weiterhin hoch im Kurs. Dies unterstreichen die jährlichen Anmeldungen von angehenden Petrijüngern zu Ausbildungskursen für die Fischerprüfung. So verzeichnet der augenblicklich laufende Kurs 52 Teilnehmer, darunter drei Frauen. Über diese Resonanz, die wie im Vorjahr sehr hoch ist, freute sich Bernhard Fehlow.

Für den Ausbilder zählt es zu den obersten Anliegen, den „Auszubildenden" die Belange des Naturschutzes zu vermitteln - zum Beispiel Schonzeiten zu beachten und Gelege oder geschützte Schilfgebiete nicht zu betreten. „Es geht vor allem um die Natur und ganz besonders um die Achtung vor der Kreatur Fisch", legt Fehlow den Anglereleven nahe. Für unabdingbar hält er dabei ein harmonisches Miteinander von Mensch, Flora und Fauna.

Die Teilnahme an den insgesamt 30 Pflichtstunden ist Voraussetzung für die Zulassung zur staatlichen Fischerprüfung, die landeseinheitlich am 12. November 2004 bei den Landratsämtern -Abteilung Forst und Fischerei - stattfindet. Geprüft werden die Fächer Fisch-und Gewässerkunde, Hege und Pflege, Gesetzeskunde sowie Natur- und Tierschutz-bestimmungen. Mindestens drei Viertel der 60 gestellten Fragen gilt es bei der Prüfung dann richtig zu beantworten. Nur dann gibt es das begehrte Zertifikat eines geprüften Sportfischers, das zum Erwerb der Angelkarten notwendig ist.

Für die angehenden Angler gibt es neben dem Drücken der oft harten Schulbank auch einen praktischen Teil. Dieser ging jetzt am Sendbachweiher auf dem Gelände des Fischervereins Schwörstadt über die Bühne. In kleineren Gruppen durften die Kursteilnehmer sich an acht verschiedenen Stationen im Wechsel in der Praxis informieren. Dabei standen Ausbilder Bernhard Fehlow an den einzelnen Stationen erfahrene Fischer des gastgebenden Vereins und des Angelsportvereins Rheinfelden zur Seite.

Um sich für jeden Bedarf die richtige Angelrute zusammenstellen zu können, wurde über den Rutenbau informiert. Am meisten Platz brauchten wegen des Auswerfens der Angel die Fliegenfischer. Neben dem Spinnfischen mit künstlichen Ködern, dem Wels- oder Wallerfischen und dem Grundfischen, das direkt am Ufer des Hochrheins gezeigt wurde, wurde den männlichen und weiblichen Fischerschülern auch erläutert, worauf es beim Karpfenfischen an kommt. Obwohl die Ozeane und Weltmeere fern von Schwörstadt liegen, gab es sogar Anschauungs-unterricht im Hochseefischen.
eigene Ergänzung:
Bereits zum 2.Mal durfte ich die "Neu-Angler" in die Welt des Fliegenfischens und Fliegenwerfens einführen. Ziel war es, zu demonstrieren, daß Flycasting kein Buch mit 7 Siegeln ist und das Fliegenfischen die wahrscheinlich aktivste und eleganteste Art des Fischens ist.

Gezeigt wurde das Werfen sowohl mit der Einhand- als auch mit der Zweihandrute. An dieser Stelle ein Dankeschön an meinen Instruktorenkollegen und guten Freund Armin Fröbel sowie an meine Tochter Vanessa, die mich beide aktiv unterstützt haben.

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